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Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt

[Draco x Hermine (?)]
von

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... And a Happy New Year

Kapitel 32: ... And A Happy New Year!
 

Es war Dracos lästige Pflicht, seine Eltern am zweiten Weihnachtsfeiertag noch besuchen zu gehen.

Natürlich war er auch äußerst stolz darauf, dass in seiner Familie seit Generationen die Tradition eines weihnachtlichen Familienessens bestand, das jedes Jahr im Manor abgehalten wurde.

Dieses Familienessen hatte er in Anwesenheit mehrerer Personen verdächtig oft beiläufig erwähnt – es musste ja nicht groß zur Sprache kommen, dass besagtes Essen bereits am Vortag stattgefunden hatte und Draco nun bei seinen Eltern zum Kaffee festsaß.

Nicht einmal tröstende Geschenke (ja, er wusste, dass er wie ein Fünfjähriger dachte) gab es noch, die hatte er alle schon gestern morgen aufgepackt. Wohlgemerkt nicht aufgerissen wie in den Vorjahren, wenn er allein im Schlafsaal der Slytherins oder zuhause war ... vielleicht wurde er mit der Zeit ja doch reifer.

Wiederum war da im Hintergrund die ganze Zeit dieser lästige Kater, der einfach nicht verschwinden wollte und dem Blonden immer wieder vor Augen führte, dass er noch ein bisschen an seiner Beherrschung was Kleinigkeiten betraf arbeiten musste.
 

Wie Draco nun also vor die Tore des Manors apparierte und penibel darauf achtete, sich in seinem schrecklichen Zustand nicht zu zersplintern, überlegte er, über was er mit seinen Eltern überhaupt reden wollte.
 

Lucius’ Lieblingsthema, der Dunkle Lord, war momentan eher tabu.

Denn obwohl sich Lucius natürlich hauptsächlich vor seinem Herrn gefürchtet hatte und während seiner zweiten Schreckensherrschaft peinlichst genau bedacht war, den beängstigenden Mann nicht wütend zu machen, hatte er viel über ihn geredet.

Meist hatte er damit geprahlt, einen Auftrag bekommen zu haben, und sei er noch so unwichtig gewesen. Hauptsache, die Gunst der Malfoys war beim Dunklen Lord noch ansatzweise vorhanden.
 

Draco war zu dieser Zeit jedes Wort aus dem Mund seines Vaters peinlich gewesen.

Er selbst war der festen Überzeugung gewesen, er könne die Ehre der Malfoys wiederherstellen, wenn er sich doch nur beweisen könnte.

Dann wiederum lag er nachts allein in seinem riesigen Himmelbett, in seinem Zimmer, das für Andere eine halbe Wohnung dargestellt hätte (wie beispielsweise für die Weasleys, wie Draco sich nun amüsiert dachte). Er hatte sich so verloren gefühlt, alles um ihn herum war viel zu riesig für den dünnen Jungen und jede Nacht war ihm erneut bewusst geworden, dass die Welt da draußen noch viel größer war, er noch lange nicht alle Facetten der Schreckensherrschaft des Dunklen Lords kannte und dass er allein ganz anders dachte als in Gesellschaft anderer Todesser.

Allein dachte er freier, weiter. Ihm fiel auf, dass er selbst nichts wert war und dass er gar keine Herrschaft des Dunklen Lords wollte, weil dann alles noch beängstigender war als sonst. Und Draco war nun wirklich kein mutiger Mensch.
 

Natürlich hatte der Dunkle Lord oft auch selbst am Tisch gesessen, dann hatte der ältere Malfoy vehement geschwiegen und nur mit dünner Stimme auf die freundlich gestellten, schrecklichen Fragen seines Meisters geantwortet.

In diesen Momenten wurde Draco noch mehr bewusst, dass er sich insgeheim Potters glorreichen Sieg wünschte, sogar die daraus entspringende Eifersucht würde er in Kauf nehmen.

Aber diesen Gedanken würde er niemals laut aussprechen.
 

Seine Mutter würde vermutlich, um die immer noch gedrückte Stimmung und die Unsicherheit zu überspielen, von neuen Kleidern berichten, die sie sich gekauft hatte ... oder von gesellschaftlichen Bindungen, die sie gerade vorsichtig wieder aufbaute.

Weder Draco noch sein Vater interessierte irgendetwas davon. Okay, vielleicht war der erneute gesellschaftliche Aufstieg auch für sie wichtig, aber dennoch waren beide, und innerlich auch Narcissa, momentan noch nicht wirklich fixiert darauf.

Und zugegeben – ohne es als Grund für diese zu nennen oder vor seinen Eltern damit zu prahlen – Dracos Beziehung für Hermine war wahrscheinlich der beste Start. Sollte er es ihnen überhaupt ...
 

Die Gedanken des Slytherin wurden unterbrochen, da er schon lange das schmiedeiserne Tor durchschritten hatte und den Kiesweg hinaufgeschlendert war.

Nun stand er vor den Türen seines Elternhauses und atmete tief durch, bevor er einfach das Haus betrat, da das Tor bereits aufgeschwungen war, als er am Fuß der Treppe stand, die an den Eingang führte.
 

„Draco!“, tönte es kurz darauf aus dem ersten Salon und ein heller blonder Schopf stand in der großen Türe.

Seine Mutter.
 

„Ich wünsche die frohe Weihnachten“, meinte die groß gewachsene Frau, der man das fortschreitende Alter langsam trotz der vielen Schminke ansehen konnte.

Sie lief mit großen Schritten auf ihn zu und drückte ihn an sich, wie er es gewohnt war, steif, aber nicht wirklich lieblos.
 

„Ich dir auch“, murmelte er höflich, „Danke für die Geschenke.“
 

Kurz sah Narcissa ihn irritiert an, normalerweise war Draco nicht direkt der dankbare Typ. Doch sie beschloss anscheinend, nicht weiter darüber nachzudenken und schob ihn in den Salon: „Draco, dein Vater müsste gleich da sein, er verschickt noch eine Brief. Der Kaffee ist auch gleich fertig, wenn nicht, bringe ich Nobby um.“
 

Vor allem den letzten Satz sagte sie mit einem liebreizenden Lächeln und Draco war nach einem verwirrten Lachen.

Konnte Nobby denn etwas dafür, wenn er etwas früher auftauchte als erwartet?

Dann stutzte Draco in Gedanken. Was hatte Hermine nur mit ihm angestellt, dass er nachdachte? Und dann auch noch über das Wohlergehen von Hauselfen? Wenn er heute nicht von seinen Eltern wegen seinem anormalen Verhalten ins Gebet genommen wurde, wusste er auch nicht weiter.

Doch zumindest seine Mutter schien noch nichts bemerkt zu haben.

Er selbst glaubte zwar eher, sie wusste noch nicht, wie sie seine Absonderlichkeit am Besten zur Sprache bringen könnte, doch es bestand noch Hoffnung.

Außerdem konnte er ja noch vor seinem Vater bestehen.
 

Aber diese Hoffnung wurde mit dem Anblick des älteren Malfoy einfach zerschlagen.
 

„Du siehst anders aus, Draco. Etwas ist anders an deinem Blick“, stellte Lucius fest, noch bevor er seinem Sohn frohe Weihnachten wünschte.

Betreffender wollte schreien.

Wo war seine perfekte Maske geblieben, auf die er zeitlebens so stolz gewesen war?

Konnte es sein, dass sie durch die Gryffindor wirklich komplett verschwunden war?

Oder lag es daran, dass er hier seinen Eltern gegenüber saß?
 

„Plätzchen, Draco?“, fragte Narcissa gespielt fröhlich, um die bereits wieder aufkeimende Spannung zu unterdrücken.

Ungerührt nahm er sich einen Keks, während er weiterhin seinen Vater anstarrte.
 

Narcissa wusste gar nicht, wie sie am Besten mit dem sinnlosen Geplapper anfangen sollte.

Leider waren diese Weihnachten keine kriecherischen Weihnachtskarten angekommen über die sie reden konnte und der letzte Lesezirkel hatte vor vier Wochen stattgefunden, das war lange nicht mehr aktuell.

Aber sie hasste diese gedrückte Spannung, die sein dem Fall des Dunklen Lords zwischen ihrem Mann und ihrem Sohn herrschte.

Man merkte es – der Jüngere wusste nicht mehr, worüber er reden sollte.

Er wusste nicht, was er zu seinem Vater sagen könnte, ohne ihm einen Vorwurf für irgendetwas zu machen.

Lucius wiederum erwartete Geschichten.

Und heute kam er auch noch mit diesem leicht verklärten Blick an.

Dass es nicht an dem offensichtlichen Kater, den Draco hatte, lag, war für sie glasklar.
 

Ihre stechenden Augen nicht von den beiden männlichen Familienmitgliedern wendend trank sie einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse.
 

Es war ein unangenehmes Schweigen, doch Narcissa befürchtete, die Gespräche könnten noch unangenehmer werden, wenn sie jetzt etwas Falsches fragte. Doch glücklicherweise nahm Lucius ihr die Entscheidung ab: „Draco, gibt es etwas Neues in der Schule?“
 

Ihr gemeinsamer Sohn schüttelte langsam den Kopf.
 

„Müsst ihr euch schon für die Prüfungen vorbereiten?“
 

Ein Nicken.

Lucius konnte es nicht leiden, wenn Draco nicht mit der Sprache herausrückte, wo er doch schon mal einen Annäherungsversuch machen wollte.

Er, Lucius Malfoy.
 

„Rückt dir Pansy immer noch so auf die Pelle?“, fragte seine Ehefrau nun leicht lächelnd und schnaubend nickte Draco.

Ein Lebenszeichen. Unglaublich, ein Wunder.

Lucius hasste es, so strapaziert zu sein, dass er bereits sarkastisch wurde.

Narcissa versuchte es weiter.
 

„Aber du kennst noch niemanden, der Pansy zeigen könnte, dass du sie nicht begehrst?“
 

*
 

Abends kam Draco völlig überfordert nach Hogwarts zurück.

Den ganzen Mittag und das Abendessen über hatten sie mit gezwungener Konversation verbracht, was ihm einmal mehr bewies, dass er seinen Eltern nur insofern nahe stand, dass sie wussten, dass er von Pansy genervt war.

Es war ein schreckliches Gefühl, wenn er dann an die Weasleys dachte, die zwar viel zu viele waren, aber eine große Gemeinschaft darstellten.

Draco musste über sich selbst lachen und tat dieses Gefühl schnell wieder ab.

Er war doch nicht eifersüchtig auf die Weasleys, wo kam er denn da hin!
 

Hermine war nicht im Schulsprecherturm.

Er vermutete, dass sie mit ihren Gryffindorfreunden draußen war, oder in deren Gemeinschaftsraum. Vielleicht war sie auch beim Abendessen, welches in etwa zwanzig Minuten vorbei sein müsste.
 

Also wartete Draco in einem Sofa und tatsächlich – wenige Minuten später öffnete sich das Porträtloch.
 

Hermine betrat Gemeinschaftsraum und gab einen kleinen Laut der Überraschung von sich, als sie Draco sah.
 

„Draco! Und, wie war es zuhause?“
 

„Ganz gut“, antwortete er vage und grinste die Schulsprecherin schief an, als sie sich neben ihn setzte.
 

„Ja? Gab es keinen Ärger?“
 

„Wieso sollte es Ärger geben?“
 

Die Art, wie Hermine im Raum umhersah, um ihn nur nicht anzusehen, verriet Draco, was sie meinte.
 

„Oh, das ...“
 

„Aber du kennst noch niemanden, der Pansy zeigen könnte, dass du sie nicht begehrst?“
 

Draco schwieg kurz, um das Gesagte zu verdauen.

Sollte er?

Sollte er nicht?
 

Dann lachte er kurz und herzlos auf: „Aber Mutter, wo denkst du denn hin!“
 

„Nein, ich habe keinen passenden Moment gefunden“, meinte er, noch immer dieses schiefe Grinsen zur Schau stellend.
 

„Aha“, antwortete sie nur mit skeptischem Blick.
 

„Ja, weißt du, es ist schwer, meinen Eltern so etwas zu unterbreiten ...“
 

Wenigstens der Teil stimmte und auch Hermine nickte nun verstehend.
 

Die Gryffindor wollte gar nicht weiter nachhaken, inwiefern Draco gerade die Wahrheit gesagt hatte. Fakt war, die Malfoys wussten noch nichts von ihr.

Und sie dachte sich auch im Stillen, dass es so vermutlich besser war.
 

*
 

Am Abend des einunddreißigsten Dezember wurde Hermine langsam immer aufgeregter.

Sie saß Draco in ihrem dicksten Wollpullover gegenüber und blätterte immer schneller in ihrem Buch, bis er irgendwann den Eindruck gewann, sie würde gar nicht mehr lesen, sondern nur noch blättern.
 

„Was ist los mit dir?“, fragte er schließlich entnervt und sie seufzte theatralisch, bevor sie ihm antwortete: „Ach, weißt du, ich werde nie verstehen, warum die Zauberer den Jahreswechsel nicht gebührend feiern.“
 

„Aber das tun sie“, erwiderte er verständnislos, „Ein Bild von Merlin hängt in jedem Haus. Und neuerdings vermutlich auch von Potter“, fügte er trocken hinzu, aber Hermine ging nicht auf den Seitenhieb ein: „Aber ... du solltest mal ein echtes Muggelsilvester erleben, finde ich! Es ist eine Riesenparty, und es gibt Feuerwerk!“
 

„Und wo willst du jetzt“, er sah auf die Wanduhr, es war kurz nach halb zehn, „Noch ein Feuerwerk herbekommen? Selbst dieser Weasley mit dem Scherartikelladen kann dir jetzt so schnell keines mehr liefern. Und wirklich muggelartig ist das auch nicht.“
 

Zufrieden mit sich selbst, da er wieder einmal ein drohendes Unheil abgewandt hatte, widmete sich Draco wieder seinem Brief an seine Mutter. Doch Hermine war einmal mehr gerissener gewesen, als er dachte.

„Ich habe natürlich vorgesorgt. Gestern, als du Quidditch gespielt hast, wie auch immer du das bei der Kälte tun konntest, war ich in der nächsten Muggelstadt und habe eingekauft. Sieh her!“
 

Stolz – seiner Meinung nach zu stolz – zog sie eine Stofftasche hinter ihrem Sessel hervor und schüttete ziemlich bunte, suspekt aussehende Röhren mit langen Holzstäben im einen Ende auf den niedrigen Tisch zwischen ihnen.
 

„Raketen“, erklärte sie stolz.
 

„Was?“, erwiderte er überfordert und sie begann seufzend zu erklären.
 

Einmal mehr verstand Draco kein Wort.

Sie faselte irgendwas von sogenanntem Schwarzpulver, von dem Draco noch nie gehört hatte, bei dem er sich aber sicher war, dass ein gewisser Schlangenbändiger, den der goldglänzende Potter unlängst besiegt hatte, ganz begeistert davon gewesen wäre.
 

„Wenn du also die Lunte anzündest, dann fliegt die Rakete in die Luft und ein tolles Feuerwerk entsteht!“, rief Hermine abschließend und um ihre Worte zu unterstreichen, riss sie die Arme in die Höhe.

Draco sah sie unbeeindruckt an.
 

*
 

Um viertel vor Zwölf stand eine bibbernde, aber überglückliche Hermine auf dem Astronomieturm, neben ihr ein bibbernder und frustrierter Draco Malfoy.

Sie hatte ungefähr eine halbe Stunde gebraucht, um ihn dazu zu überreden und hatte dann noch ein kleines Päckchen ausgepackt, über das sie behauptet hatte, auch dies sei ein unumgänglicher Brauch bei Muggeln.

Wie viel es mit Party zu tun hatte, billige Muggelmethoden des Wahrsagens anzuwenden, hatte Draco nicht verstanden, während er sein verflüssigtes Blei in das Wasser geleert hatte.

Warum ausgerechnet ihm ein Jahr voller Pech vorhergesagt wurde, wusste er noch weniger und es ließ ihn nebenbei noch mehr an Glaubwürdigkeit und Spaß an der ganzen Sache zweifeln.

Merlin, was genau hatte ihn dazu gebracht, all dies mit sich machen zu lassen?

Ach, ja. Diese penetrante Gryffindor-Göre, die ihn so lange nervte, bis er auf alles einging. Verdammt, wäre alles noch wie früher hätte er sie verflucht und es wäre gut gewesen. Aber nein ...
 

Aber es hatte es fast überstanden.

In nunmehr elf Minuten würde sie ihren Willen bekommen haben. Dann konnte er in den angenehm warmen Gemeinschaftsraum zurück.

Hermine wuselte, während er bewegungslos dastand und dadurch noch mehr fror, vor ihm umher, stellte leere Flaschen auf und platzierte in jeder von ihr eine der Raketen.

In der linken Hand hielt sie ein kleines Gerät aus diesem seltsamen Muggelmaterial.

Hermine nannte es Feuerzeug, Draco nannte es Mordwaffe. Man konnte damit jemanden anzünden!

Aus irgendeinem Grund wollte die Gryffindor allen nämlich ganz traditionell machen und nicht einmal die kleinen Anzünder (Hermine nannte es Lunte, Draco nannte es verdammt noch mal Anzünder, wenn sie doch schon etwas anzündeten!) magisch anzünden.
 

Und plötzlich stand sie wieder neben ihm.
 

„Und, bist du schon gespannt?“, fragte sie ihn und er konnte dieses seit Stunden anwesende Funkeln in ihren Augen sehen, das es ihm schlicht verbot, sie jetzt anzugiften.
 

„Nicht wirklich, um ehrlich zu sein“, antwortete er deshalb dröge und sah sie aus den Augenwinkeln an.

Sie kannte ihn inzwischen wirklich gut, ließ sich nicht mehr davon beeindrucken, dass er nicht mit vollem Überschwang auf jede ihrer Taten reagierte.

Angenehm.
 

„Noch zwei Minuten“, meinte sie schließlich atemlos und spielte ein wenig mit der kleinen Mordwaffe herum.
 

„Lass das“, flüsterte er nervös und sie erwiderte lachend: „Ich bezweifle, dass dir etwas passiert.“
 

Er wollte etwas erwidern, als sie erneut auf ihre Uhr sah und mit einem euphorischen „Kommst du?“ vor die erste Flasche trat.
 

Draco starrte nun gebannt auf die Rakete.

Vermutlich wäre all dies nicht annähernd so beeindruckend wie das Feuerwerk des Weasleyzwillinge in seinem fünften Jahr (denn dass es beeindruckend gewesen war, wollte er wirklich nicht anzweifeln), doch er hoffte trotzdem, wenigstens ein bisschen Unterhaltung zu bekommen.
 

„Drei ... Zwei ... Eins ... Frohes Neues Jahr, Draco!“, rief Hermine und umarmte ihn kurz, bevor sie in die Hocke ging und die ersten drei Raketen anzündete.

Während sie mit einem ohrenbetäubenden Geräusch in die Luft stiegen, drückte sich die Brünette gebannt an den Slytherin und er umarmte sie.
 

„Dir auch ein frohes neues Jahr.“
 

Sie lächelte ihn glücklich an und er küsste sie kurz, bevor sie zur nächsten Rakete hastete und ihm drei neue in die Hand drückte, die er wohl in die Flaschen der ersten drei stecken sollte.

Draco musste eines zugeben, es war zwar nicht so beeindruckend wie ein magisches Feuerwerk, aber auch nicht schlecht.
 

Gerade wollte er die Anzünder mit seinem Zauberstab entzünden, als die Tür zum Astronomieturm knarrte.
 

Draco spitzte seine Ohren.

Würden sie jetzt etwa Ärger bekommen wegen einer kleinen Neujahrsgeste?

Falls es Flich war, sicherlich.

Vielleicht wollte er sie in die Kerker ketten.

Langsam drehte er sich um.
 

„Ich wusste doch, es kommt von hier“, quiekte eine Fünftklässlerin und ihr halber Jahrgang schien nun hinter ihr die Treppe hinaufzukommen.
 

„Ist das eine schulische Attraktion?“, fragte ein bebrillter Ravenclaw altklug, doch ein Mädchen in seinem Alter schlug ihm auf den Oberarm und sagte leise, aber für Dracos geschulte Ohren, und wahrscheinlich für jeden anderen auch, leicht verständlich: „Siehst du hier einen Lehrer? Nein, das haben unsere beiden Schulsprecher gemacht. Wie romantisch.“
 

„Das ist nicht romantisch, das ist ganz normales Muggelneujahr“, kam es plötzlich trocken von Hermine, noch ehe Draco seinen Mund weit genug aufreißen konnte.
 

Das jüngere Mädchen war offensichtlich dabei, etwas zu antworten, doch genau in dem Moment, als sich die nächsten fünf Raketen entzündeten, wurde sie von hinten geschubst.

Eine Horde Gryffindors belagerte nun ebenfalls den Astronomieturm, wie Draco resigniert feststellen musste.

Allen voran stürmte Weaselette auf die Schulsprecherin zu und rief: „Hermine! Die ganze Schule spricht von eurem Feuerwerk! Es ist einfach wunderschön!“
 

„Ist nicht schon die ganze Schule hier oben?“, fragte Hermine leise und kratzte sich am Kopf.

Ganz so hatte sie sich Silvester zugegeben nicht vorgestellt, aber man lernte ja nie aus. Und schließlich waren sie hier in Hogwarts. Also war es quasi unmöglich, ein paar Minuten ohne die halbe Schülerschaft zu verbringen.
 

„Es ist wirklich schön, Hermine“, meinte Harry, der sich eben zu ihr durchgekämpft hatte, als eine neue Flut Schüler die schmale Treppe hoch stürmte.
 

„Danke“, erwiderte sie emotionslos und lächelte den Schwarzhaarigen schwach an.
 

„Potter, sage mir ...“, schnarrte es plötzlich von rechts, Draco hatte sich ebenfalls durch die inzwischen hoffnungslos überfüllte Plattform des Turmes zu ihnen durchgeschoben, „Wieso konntet ihr die Kleineren nicht wenigstens abhalten? Habt ihr keinerlei Respekt in eurem Haus?“
 

„Doch, aber wir befehligen nicht über Jüngere“, meinte Ginny so ruhig wie möglich. Doch Hermine sah ihren aufgeweckten Augen an, dass der Slytherin, mit dem sie sich sonst überraschend gut verstand, einmal mehr eine Grenze überschritten hatte.
 

„Schon gut, schon gut“, murmelte sie also hektisch und packte schließlich doch ihren Zauberstab aus.
 

„Es geht wohl nicht ohne Magie in Hogwarts“, meinte sie schief lächelnd an Draco gewandt, der sie ein wenig triumphierend ansah.

Sie schwang ihren Zauberstab, murmelte Leviosa und alle Raketen, die sie gekauft hatte, schwebten über ihnen. Ein anschließender kurzer Schnippser mit dem Zauberstab entzündete sie alle und kurz darauf waren die Schüler in einträchtiges Schweigen versunken, während die Raketen pfiffen und knallten.
 

*
 

Hermine und Draco waren vermutlich die letzten, die in dieser Nacht schliefen.

Ungesehen von den meisten Schülern hatten sich die Lehrer unter sie gemischt und das kleine Feuerwerk mit angesehen, doch unter ihnen war natürlich auch der Hausmeister gewesen.

Nachdem er den beiden Schulsprechern erst einmal gehörig seine Meinung unterbreitet hatte (seiner Meinung nach war es unerhört und schändlich, einen solchen Lärm zu veranstalten, während seine Katze in diesem Schloss wohnte, als Draco hinzufügte, dass es tatsächlich auch noch andere Tiere gab, drohte er mit Klo putzen), ließ er sie ohne Magie die kleinen Holzstäbe, die von den Raketen auf den Schlossgrund gefallen war, aufsammeln.
 

Hermine und Draco waren gerade schlecht gelaunt (in Dracos Fall auch noch anklagend, weil er ja absolut nichts dafür konnte) die Treppe hinuntergegangen, als Professor Flitwick ihnen seinen Zauberstab in die Hand gedrückt hatte mit dem Versprechen, er würde Filch überreden, ihn die Holzstäbe zählen zu lassen.
 

Soweit, so gut – sie verließen das Schloss und Draco führte einen Aufrufezauber auf.

Doch in dem Moment, in dem er von zirka dreißig Holzstäben bombardiert wurde, erkannte Hermine einen feuerroten Kopf, der sogar in der Dunkelheit noch herausstach.
 

„Ron?“, fragte sie ungläubig und ihr ehemals bester Freund sah vom Boden auf.

„Oh, Hermine“, meinte er schief lächelnd, „Und ... Malfoy.“
 

Noch ehe die Brünette etwas sagen konnte, hatte sich zwischen Ron und Draco wieder diese gewisse Spannung aufgebaut.
 

„Tatsache, Weasley, ich bin es“, schnarrte der Slytherin und sah den Rotschopf abfällig an.

Hermine seufzte ungehört. Hatten sie nicht vor wenigen Wochen ein kleines Friedensabkommen geschlossen?
 

„Was macht ihr hier?“, fragte Ron misstrauisch, Draco vollkommen ignorierend, was Hermine wieder aufatmen ließ. Es schien, als wäre Ron in den letzten Wochen geistig etwas herangereift, sie hatte damit gerechnet, gleich eine Schlägerei verhindern zu müssen.
 

Doch die herablassende Art, wie Draco daraufhin mit den Raketenstäben wedelte und die zusammengekniffenen Augen des Weasleys daraufhin ließen sie doch schnell handeln.

„Flich wollte uns bestrafen und uns die Stäbe der Raketen von Hand aufsammeln lassen. Aber Professor Flitwick hat uns netterweise seinen Zauberstab gegeben“, rasselte sie herunter und ging dabei einen Schritt nach vorn, so dass sie mehr oder weniger zwischen den beiden jungen Männern stand.
 

„Ah, das Feuerwerk“, meinte Ron.
 

„Hm, ich hatte nicht geplant, dass die ganze Schule den Astronomieturm deswegen stürmt“, meinte Hermine schief grinsend und glücklich, dass ein Streit offenbar nicht mehr im Raum stand.
 

„Ach ja?“, fragte Ron verwundert, „Ich wusste nicht einmal, dass es von dir kam, Hermine. Ich war noch bei Hagrid und habe es mit ihm gemeinsam angesehen.“
 

„Romantisch“, kommentierte Draco trocken. Doch noch ehe der Rothaarige etwas erwidern konnte, wirbelte Hermine herum und sah ihn böse an, woraufhin er augenrollend schwieg.
 

Die Schulsprecherin wartete darauf, dass der andere Gryffindor zurückgiftete, aber alles, was kam war ein beharrliches, unangenehmes Schweigen.
 

„Ich ... gehe dann mal. Vielleicht ist im Gemeinschaftsraum noch eine kleine Party.“

Kurz sah Ron Hermine so an, als würde er sie gerne fragen, ob sie nicht mitkommen wollte.

Doch es bleib bei einem Blick und er ging wortlos an den Schulsprechern vorbei, durch das Portal, wodurch ein Lichtschein auf die beiden geworfen wurde, welcher die Dunkelheit, die mit Zufallen des Portals herrschte, noch auffallender machte.
 

Hermine bibberte.
 

„Ist dir kalt?“, fragte Draco sofort, „Dann lass uns reingehen.“
 

In der Eingangshalle sah Hermine dem Blonden ins Gesicht und stellte fest, dass er selbst ganz blaue Lippen hatte.

„Und ich dachte tatsächlich kurz, du wärst fürsorglich“, sagte sie resigniert, ihre Stimme hallte in der leeren Halle.
 

„Ach, das dachtest du? Wie naiv von dir“, erwiderte er amüsiert, während sie die Treppe hinaufstiegen. „Ich bin immer noch ein Slytherin. Vergiss das nicht.“
 

Sie lachte, halb verbittert, halb belustigt: „Wie könnte ich?“
 

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So. Ich muss denen, die das Zusatzkapitel vielleicht nicht gelesen haben, etwas ganz Schreckliches berichten xD Okay ... kürzlich, als ich an diesem Kapitel gearbeitet habe, ist mir das perfekte Ende für die Story entgegengesprungen (sie war zwar bis jetzt in meinem Kopf, aber noch sehr schwammig und grob) und es wird im nächsten Kapitel sein.

Ich bin selbst ganz geschockt, es wird auch noch einen Epilog geben, aber ... tja oO

Aber damit steht auf jeden Fall fest, dass es eine Fortsetzung geben wird. In welchem Maße weiß ich noch nicht, vermutlich nicht mehr als 5 Kapitel, aber es gibt eine. (Zugegeben hab ich nämlich erst vor ein paar Tagen noch stark daran gezweifelt v.v)



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  JO89
2009-08-22T15:14:20+00:00 22.08.2009 17:14
Oh mein Gott, vor diesem Kapitel hab ich mich echt gefürchtet...
aber jetzt hab ich mich endlich überwunden.... *tief Luft hol*
Also los geht's!

Ja die lästige Pflicht schlechthin... :)
Uh lästiger Kaffeeklatsch...
Draco reifer? O.O
ja der Kater XDDD
Er weiß nicht was er mit ihnen reden soll?
Wie wäre es über Hermine?
war ja ganz großes Thema in Hogwarts...
Ja Lucius der Todesser....
Beweisen?
Er hat doch herm als Freundin... und sie ist eine Heldin und dann kann Draco ja wohl nicht so schlimm sein, wenn sie ihn mag...
Wow was für ein Eingeständnis O.O
Wenn Draco mutig wäre, wäre er nach Griffindor gekommen...
Er auf Potters Seite? O.O
Ja Narzissa .... :)
Irgendwann muss er es ihnene sagen... spätestens wenn sie heiraten....
Ja Narcissa freut sich :D

Draco, dein Vater müsste gleich da sein, er verschickt noch eine Brief.
einen Brief :)

Ja Draco ist eigenartig... XDDD
Er und das Wohlergehen der Hauselfen ...

Oh Gott Lucius kommt rein und meckert an Draco XDDD
Ja ich kann Draco verstehen :)

Bei Plätzchen, Draco dachte ich, Meint sie jetzt er soll sich setzen und sagt das einfach nur übertrieben oder kriegt er einen Keks?

Aber sie hasste diese gedrückte Spannung, die sein dem Fall des Dunklen Lords zwischen ihrem Mann und ihrem Sohn herrschte
Die seit :)

Ach ich liebe es :)

Narzissa ist der Wahnsinn :)

Narzissa ist echt der Hammer :D Die Letzte Frage XDDD
Genial !! :)

Draco eifersüchtig auf die... W... O.O

Hermine betrat Gemeinschaftsraum und gab einen kleinen Laut der Überraschung von sich, als sie Draco sah.
betrat den Gemeinschaftsraum :D

und es ist toll, dass sie sich wieder haben :)
Ach ich liebe es :)

Draco ist so ein Feigling.... -.-

Ja bestimmt besser :)


Und wo willst du jetzt“, er sah auf die Wanduhr, es war kurz nach halb zehn, „Noch ein Feuerwerk herbekommen? Selbst dieser Weasley mit dem Scherartikelladen kann dir jetzt so schnell keines mehr liefern. Und wirklich muggelartig ist das auch nicht.“
Scherzartikelladen :)

Ach Gott Hermines estikulation :)
Und Draco rührt's nicht -.-

T.T Ich bin grad ungefähr bei der Häfte.... T.T

Er bereut dass er mit.... grr... >.<

Mordwaffe :D lol

Aus irgendeinem Grund wollte die Gryffindor allen nämlich ganz traditionell machen und nicht einmal die kleinen Anzünder (Hermine nannte es Lunte, Draco nannte es verdammt noch mal Anzünder, wenn sie doch schon etwas anzündeten!) magisch anzünden.

...wollte die Griffindor alles... oder? :)

Ach :D
Die beiden sind sooo süß :)

Wer ist das? O.O

Muggelneujahr XDDD

Heißt es nicht man darf Muggelgegenstände nicht verzaubern? O.O

Draco kann wohl seine Klappe nicht halten.... -.-

Ja Das Abkommen...

Aber es war doch romantisch....

fürsorglich :D Genial XDDD

T.T Es ist aus ;.;

Oh man... jetzt steht nur noch der Epilog vorm Ende.... T.T
Aber es war toll :)
Von: abgemeldet
2009-08-13T11:36:24+00:00 13.08.2009 13:36
WOW
echt eine tolle FF
ich mag Draco und Hermine am meiste von allen KP warum aber
ich freu mich schon voll auf das nächste Kapi!!! xD
Von:  CryptKeeper
2009-08-10T10:40:48+00:00 10.08.2009 12:40
das neue Kappi ist voll gut.
die Idee mit dem Feuerwerk ist voll sweet^^
i-wie doch romantisch,wenn nicht die halbe Schule mit dabei gewesen wäre.
freue mich schon auf das nächste Kappi.
Wolwi X3
Von:  Makii
2009-08-09T13:54:12+00:00 09.08.2009 15:54
hey^^
schönes Chap muss ich echt sagen!
so ein Feuerwerk zusammen veranstalten ist schon romantisch.
aber, dass Draco sich nicht n bissle freun kann.. typisch xD
Hermines Reaktion darauf fand ich lustig ;)
naja, freu mich schon aufs nächste Chap und auf die Fortsetzung ^^
also -> schnell her damit
*wink*


Von:  kikotoshiyama
2009-08-09T12:09:36+00:00 09.08.2009 14:09
Supi Kappi^^
Fand es genial wie etliche Schüler den Astronomieturm stürmten *lach*
Was mich nur wunderte,dass Ron so ruhig geblieben ist!Das kennt man gar nicht von ihm.
Bin mal gespannt was als nächstes passiert:)
Cu kiko
Von: abgemeldet
2009-08-09T10:31:41+00:00 09.08.2009 12:31
Guten Moooorgen =) oder Mittag xD

supi Kap, meine Erwartungen sind wie immer super erfüllt worden ^^
Übrigens ich fands wirklich romantisch oder stells mir vor, so ein Feuerwerk. xD

LG
heartly
Von:  eva-04
2009-08-08T22:05:36+00:00 09.08.2009 00:05
tolles kappi^^
süße ideemit dem feruerwerk^^
beneide sie richtig um das feuerwerk-.-
freu mich schon auf das nächste kappi^^
ich bin gespannt wie draco das mit hermine seinen eltern erklähren will^^

*wink*
Von: abgemeldet
2009-08-08T20:59:57+00:00 08.08.2009 22:59
Ein Feuerwerk....
Ich auch, ich auch, ICH WILL AUCH FEUERWERK *heul*
Nu ja *räusper*
Ich find es süß das Draco so auf ROn eifersüchtig ist.
Aber WIESO in aller Merlins Namen hat er es seinen Eltern nicht gestanden das er mit Hermine geht... ich meine je länger er es hinaus zögert des du schlimmer wird es... für seine Nerven auf jeden Fall!
Ich freu mich zwar das Hermine und Ron wieder ein besseres Verhältnis zu einander haben.
ABER er geht mir trotzdem auf die Nerven.
Ginny war wie immer der Hammer *grins*
Ich freu mich schon aufs nächste Kapi
HDL
knuddel
kiss
Deine Kleine


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