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Draco Malfoy erkundet die Muggelwelt

[Draco x Hermine (?)]
von

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Wie schön, dass du geboren bist

Kapitel 17: Wie schön, dass du geboren bist
 

Entgeistert starrte Hermine Draco an.

Ihr Mund öffnete sich leicht und sie lief zartrosa an, aber ihrem Rachen entfloh nur ein leises Krächzen.

Hatte er das gerade wirklich getan? Hatte er ihr zum Geburtstag gratuliert? Und hatte er eigentlich immer noch ihre Hand in seiner?

„Ich, äh ...“, stammelte sie, wurde dabei aber nur noch röter, als er sie belustigt ansah: „Manieren, Granger?“

Dieser Satz riss sie aus ihrer Trance und sie wehrte sich prompt gegen seinen starken Griff, der immer noch ihre rechte Hand gefangen hielt.

Überrascht sah Draco die Brünette an und diese begegnete seinem Blick misstrauisch: „Was soll das?“

„Na ja, ich würde beinahe sagen ... ich habe dir zum Geburtstag gratuliert.“

„Das weiß ich auch, aber ...“
 

Es war einfach so unrealistisch.

Warum sollte er so etwas tun?

Woher wusste er, dass überhaupt ihr Geburtstag war? Vermutlich von ihrem Gespräch mir den anderen Abgeordneten, hatte sie da nicht ihren Geburtstag aufgeschrieben? Trotzdem erklärte dies nicht, warum er ihr gratulierte.

Aber gut. Davon ließ sie sich nicht durcheinander bringen, schließlich war sie abgebrüht, auf diesen Scherz fiel sie nicht herein.
 

Ruckartig stand Hermine auf und begab sich in Richtung Bad.

Dracos Blick folgte ihr immer noch amüsiert, bis sie im Türrahmen schließlich kurz stehen blieb und ihr Gesicht zaghaft in seine Richtung drehte. Kurz sah die Gryffindor den Blonden nur eindringlich an, dann richtete ihr Blick sich auf eine Ecke des Zimmers und sie flüsterte: „Dankeschön.“

Ging doch.

Jetzt musste er ihr nur noch irgendwie verdeutlichen, dass er sie nicht auf den Arm nahm, denn der Ansicht war sie offensichtlich.

Doch noch ehe er weitere Pläne schmieden konnte, kratzte es laut an einer Fensterscheibe und eine Eule schrie Aufmerksamkeit heischend.

„Halt doch die Klappe, wir sind hier unter Muggeln“, zischte Draco ungehalten, als er dem Federvieh das Fenster geöffnet hatte. Doch die Eule schrie nur noch mal und flog sofort wieder davon, als der Blonde ihr ein kleines Päckchen abgenommen hatte.

Gerade hatte er das Fenster mit einem gemurmelten „Ich hasse laute Tiere“ wieder geschlossen, als auch schon die Badtür aufging: „Was ist, Malfoy, hast du einen Vogel vergewaltigt?“

Der Slytherin antwortete mit einem leisen Zischen und warf ihr das Paket zu, denn es war an sie adressiert.
 

Die Brünette, die gerade ein Handtuch in der Hand hatte, starrte dem Ding nur mit großen Augen hinterher und sah regungslos zu, wie es auf dem Boden landete und neben dem Whirlpool liegen blieb.

„Auch wenn du Geburtstag hast, deine Sachen wirst du schon noch selbst aufheben müssen“, meinte Draco ungerührt und sie warf ihm einen bitterbösen Blick zu, bevor sie ihr Päckchen holte.
 

Verwundert riss die Gryffindor das braune Papier beiseite, denn die Schrift, mit der ihre Adresse geschrieben war, hatte sie noch nie gesehen. Auch der unscheinbare Karton war nicht weiter aufschlussreich und vorsichtig nahm sie den Deckel ab.

Ein zusammen gefaltetes Stück Pergament überdeckte den restlichen Inhalt und hektisch faltete Hermine es auf.
 

Alles Gute zum Geburtstag, Hermine!

Ich hoffe, mein kleines Geschenk gefällt dir.

Deine Freundin

Stephanie Leigh
 

Beinahe erleichtert seufzte sie auf.

Stephanie.

Die Notiz war zwar unglaublich einfallslos, aber dennoch freute sie sich. Ihr Blick richtete sich auf das Geschenk und ihr Nasenflügel begann angewidert zu zucken.
 

Die Kanadierin mochte noch so nett, verständig, erwachsen und noch vieles mehr sein, aber Hermine Granger brauchte kein Schminkset zum Geburtstag.

Nein.
 

Immer noch deutlich angewidert trat die Brünette weiter in den Raum und warf das Geschenk auf ihr Bett. Draco, der unmittelbar daneben stand, folgte dem Flugobjekt und musste grinsen.

„Sag jetzt nichts!“, keifte Hermine und schlug die Badtür hinter sich zu.

Oh, er würde nichts sagen, er konnte sich auch stumm amüsieren.

Immerhin kam sein Geschenk im Vergleich dazu sicher gut an.
 

Es dauerte nicht lange, bis die Muggelstämmige wieder aus dem Bad kam, sie hatte sich noch weniger Mühe mit ihrem Aussehen gegeben als sonst.

Kurz darauf stellte sich heraus, dass dieses Gebärden wohl wirklich an ihrer Verwirrtheit und Wut über das Geschenk lag, denn sie zischte den Blonden nur unhöflich an: „Ich habe Hunger. Hast du schon gegessen?“

Hatte er, aber so gemein er auch sein konnte, ihre Laune war so oder so schon schlecht genug. Er wollte nicht, dass sie auch noch Grund hatte, wütend auf ihn zu sein. Außerdem hatte er ein bisschen Angst. Und er wollte nett zu ihr sein. Also verneinte er.
 

*
 

Nicht allzu lange Zeit später saß Hermine Draco gegenüber in einem kleinen Café und schlürfte Kaffee, während das Brötchen vor ihr noch unangerührt dalag. Auch ihr Begleiter aus Slytherin hatte noch nichts gegessen, aber sein ausdrücklich geforderter frischgepresster Orangensaft war halb leer.

Keiner der beiden ergriff das Wort und beinahe etwas melancholisch starrte die Gryffindor auf das geschäftige Treiben der Innenstadt. Nicht mehr lange, nicht einmal mehr vierundzwanzig Stunden war sie hier.

Sie würde die Stadt ganz sicher vermissen, und - so schwer es ihr auch fiel, das zuzugeben – die ungewöhnliche Freundlichkeit Dracos. Sie schielte ihn an und bemerkte, dass er auch sie fixierte, woraufhin sie sich mit schon wieder geröteten Wangen abwandte.

Warum hatte sie sich so schlecht unter Kontrolle?

War es nicht auch so schon schlimm genug, dass sie einfach nicht sonderlich ‚cool’ war? Hermine fand es ungerecht, dass noch dazu kam, dass sie ständig errötete und sicher ein offenes Buch für jeden war.

Und sie fand es ungerecht, dass sie offensichtlich langweilig war. Sie machte sich nicht allzu viel aus ihrem Äußeren und liebte Bücher über alles. Und ausgerechnet sie musste jemanden wie Draco Malfoy attraktiv finden. Sie, der ewige Bücherwurm, schwächlich und streberhaft. Nein, Hermine Granger war wirklich kein allzu interessantes Mädchen, dachte sie zumindest selbst.
 

Draco Malfoy saß ebenjener Hermine Granger gegenüber und bewunderte sie für ihre Eigenartigkeiten. In seinen Augen war sie trotz ihrer Unscheinbarkeit einzigartig und ausgesprochen hübsch. Sie entsprach überhaupt nicht seinem Typ, aber er mochte ihre Ausstrahlung. Andere würden Draco sicher für verrückt erklären, dessen war er sich sicher. Aber störte ihn das überhaupt?

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Brünette ihn schüchtern ansprach: „Warum hast du mir überhaupt zum Geburtstag gratuliert?“

„Ich denke, das liegt auf der Hand?“, fragte er belustigt: „Weil du Geburtstag hast.“

„Das meine ich nicht, ich –“, widersprach sie peinlich berührt aber der Blonde unterbrach sie: „Ich weiß schon, worauf du hinauswillst. Aber ich sage es dir nicht, okay?“

Bei den letzten Worten blickte er ausweichend aus dem Fenster und das Geburtstagskind hakte nicht weiter nach, auch wenn sie offensichtlich interessiert war – ihre Augen fixierten sein Gesicht und ihre Hände wurden etwas unruhiger.

Hermine war wirklich leicht zu durchschauen.

Aber Draco mochte das.
 

Das Glas, das am Boden noch leicht gelblich von den letzten Tropfen Orangensaft war, stand schon lange leer auf dem Tisch, als Hermine fertig gegessen hatte.

Viel hatten sie nicht mehr geredet, nachdem Hermine nach dem Grund für die Glückwünsche gefragt hatte. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, hatten sie überhaupt nichts geredet, abgesehen davon, dass Draco darauf bestanden hatte, ihr das Frühstück zu zahlen – daraufhin war eine kurze Diskussion entbrannt. Er hatte gewonnen und sie nur angelächelt, als sie sich mit verschränkten Armen abgewandt hatte.
 

Nachdem der Slytherin also bezahlt hatte, kehrten sie ins Hotel zurück, den Hermine wollte beginnen, ihre Koffer wieder zu packen – von Hand, da sie sichergehen wollte, dass alles da war.

Draco verstand das nicht ganz, vor allem, weil sie noch den ganzen Samstag hatte, fügte sich aber.
 

Als er die Tür zum Zimmer aufschloss, musste er grinsen.

Sein Plan vom Morgen hatte geklappt – jemand hatte die Eule, die er gekauft hatte, in ihr Zimmer geschickt, während er mit der Gryffindor essen war. Das junge Tier saß auf einer Stuhllehne und starrte ihn erwartungsvoll an, der zugehörige Käfig stand auf dem Tisch. Unweit davon, auf dem Sessel, in dem Hermine immer las, lag ein kleines Päckchen.

Oh ja, er gab sich wirklich Mühe für das Mädchen, hoffentlich wusste sie es zu schätzen.

Er trat endgültig in den Raum und nichtsahnend folgte die Brünette ihm.

Ihre Augen flogen gewohnheitsmäßig über den ganzen Raum und blieben bei dem hübschen Vogel hängen, der sich gerade gelangweilt das Gefieder putzte.

„Kennst du die Eule, Malfoy?“, fragte sie überrascht und er zuckte nur mit den Schultern.

Hermine lief auf das Tier zu und fragte es mit übertrieben netter Stimme: „Na, Kleine, hast du dich verflogen? Wo wolltest du denn hin?“

„Die Eule wäre schon selten blöd, wenn sie sich verflöge und dann noch ewig sitzen bleiben würde“, sagte Draco mit einem ungläubigen Schnarren in der Stimme – warum war sie manchmal nur so begriffsstutzig?

„Aber siehst du hier irgendwo einen Brief?“, giftete Hermine zurück, als ihr Blick an dem Käfig hängen blieb: „Oh.“

„Ja?“, hakte der Slytherin belustigt nach, doch sie ignorierte ihn und schnappte sich den Käfig, an dem ein unscheinbares Stück Pergament hing. Sie wollte sich gerade auf ihren Lieblingssessel setzen, als ihr auffiel, dass auch darauf etwas lag, das sonst nicht da war. Misstrauisch nahm sie das Päckchen in die Hand und runzelte die Stirn, als sie ihren Namen darauf entdeckte.

„Da steht mein Name“, sagte sie entgeistert an Draco gewandt, der unverhohlen die Augen verdrehte, bevor er antwortete: „Ach, wirklich? Es wird doch nicht etwa dir gehören, wenn da dein Name steht?“

Der Blick, mit dem sie ihn taxierte, war tödlich, aber dennoch öffnete sie vorsichtig das Geschenk, das er heute morgen noch gekauft hatte – ein wahrer Zufallstreffer. Er war gerade auf dem weg zur Tierhandling gewesen, als er es in einer Auslage gesehen hatte. Geld spielte bei einem Malfoy eben keine Rolle.
 

Draco löste sich von seinen Gedanken und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Hermine zu, die mit offenem Mund auf ihren Schoß starrte, in dem ein kleines, dunkelrotes Taschenmesser lag. Es sah unscheinbar aus, abgesehen von den kleinen Rubinen, die auf dem Griff funkelten, aber Draco hatte sich erkundigt – das Ding hatte unendlich viele Extrafunktionen, die weder Muggel noch Zauberer brauchten, aber sie waren da.
 

Sprachlos wandte Hermine sich jetzt dem Käfig zu und entfaltete die Notiz auf dem Eulenkäfig.

In hübscher Schrift waren genau zwei Worte darauf geschrieben – ihr Vor- und Nachname.

Die Eule gehörte also auch ihr.

Von wem kam das alles?

Nicht, dass es ihr nicht gefallen hätte, aber wer sollte ihr so tolle Geschenke machen?

Gedankenverloren starrte sie im Raum umher, vorbei an Draco auf den Schrank, auf die verschlossene Tür zum Bad und dann wieder zurück über den Schrank zu Draco.

Und dann schaltete sie.
 

Ihr Blick blieb an dem blonden Slytherin hängen, der interessiert eine kleine Spinne in der Ecke über dem Bett musterte. Hermine zog ohne den Blick von ihm zu wenden den Zauberstab aus der Tasche und zielte mit einem nonverbalen Fluch auf die Spinne, die leblos auf den Boden fiel.

„Hey! Sie hat auch ein Recht zu leben, auch wenn sie hässlich ist“, sagte Draco erstaunt und wandte seinen Blick auf die Gryffindor, die immer noch saß. Sie ignorierte ihn und fragte leise: „Was soll das?“

„Ich darf Spinnen anschauen, wenn ich mag!“

„Nein!“

Hermine sprang auf und lief mit schnellen Schritten auf den Blonden zu: „Stell dich nicht so an! Ich rede nicht von deiner blöden Spinne!“

Am Liebsten hätte er das Spiel noch weiter getrieben und wieder mit dem Tier angefangen, aber er ließ es bleiben und grinste nur. Sie war einfach so unterhaltend, wenn sie außer sich war, es machte ihm Spaß, sie zu provozieren, das tat es schon immer.

Kurz musterte die Brünette ihn ruhig, bevor sie herausplatzte: „Du gratulierst mir zum Geburtstag! Du lädst mich zum Essen ein und schenkst mir eine Eule und ein edles Taschenmesser! Malfoy! Du weißt genau, was ich gerade gemeint habe!“

„Ach so! Du meinst die riesige Kluft zwischen unseren Besitztümern! Jetzt habe ich verstanden!“

Er tat so, als ginge ihm ein Licht auf, indem er mit dem Finger schnipste, aber gleichzeitig konnte er sich das Lachen nicht richtig verkneifen.

Die junge Frau ihm gegenüber schnappte hörbar nach Luft und stieß dann ein zischendes Geräusch aus, das sich verdächtig nach einer Schlange anhörte. Gerade wollte Draco einen Kommentar dazu abgeben, als sie ihre dünne Jacke vom Haken riss, sich überzog und nebenher in ihre Schuhe schlüpfte. Wortlos und überrascht sah der junge Malfoy ihr hinterher, als sie die Tür zuschlug.

Na gut, vielleicht hatte er es etwas zu weit getrieben. Aber konnte sie Freundlichkeit nicht einfach akzeptieren, wenn sie ihr angeboten wurde?
 

*
 

Fluchend zog Hermine sich die Kapuze über die störrischen Locken – natürlich regnete es ausgerechnet an ihrem Geburtstag. Warum heute? Sie hatte nur einmal während ihrem Aufenthalt Regen abbekommen, sonst war es nur meistens neblig.

Sie fragte sich, wann sie sich wohl wieder im Hotel blicken lassen konnte, ohne noch niedriger zu sinken; es war schon peinlich genug, dass sie wortlos abgerauscht war. Kurz kreisten ihre Gedanken um Dracos Reaktion – egal ob er wütend oder belustigt war, beides würde für sie aller Voraussicht nach die Hölle werden.

Oh, sie hasste sich selbst für ihre unüberlegten Aktionen. Sie war jetzt neunzehn – aber die Brünette war überzeugt, dass sie noch viel zu lernen hatte, bevor sie wirklich erwachsen war. Gelassene, ruhige Menschen rannten nicht einfach aus einem Zimmer, weil sie gerade schöne Geburtstagsgeschenke bekommen hatte. Und wenn doch, dann kehrten sie sicher schnell um und entschuldigten sich für ihr Verhalten ... oder? Hermine hatte danach kein Bedürfnis ... sie war kindisch.

Ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet ihr, dass es bereits Mittag war, der Tag war also mehr oder weniger gelaufen, was sollte sie denn noch großartig anfangen?

Ihr Blick wanderte über die Auslage des Geschäfts, an dem sie gerade vorbeilief und blieb an einem hübschen, braunen Pullover hängen. Er würde Ginny stehen, auch wenn sie ihn hassen würde, weil braun die Standartfarbe ihrer von ihrer Mutter ausgesuchten Garderobe war – wegen der Haare. Hermine musste grinsen, aber schnell erstarrte ihr Blick ... sie hätte vielleicht Mitbringsel kaufen sollen.

Schnurstracks lief sie in das Geschäft, um etwas schönes für Ginny und Luna zu suchen, Harry und Neville würden sicher keine Kleider bekommen. Luna hingegen hatte es bitter nötig, etwas halbwegs Schönes im Schrank zu haben – sie würde ihr wohl einen hübschen Umhang kaufen.

Im Eifer des Gefechts war Draco vergessen ...
 

*
 

Der Blonde seufzte laut auf und zog ebenfalls Jacke und Schuhe an. Ein kurzer Blick nach draußen ließ ihn nach einem Regenschirm, die das Hotel zu Verfügung stellte, greifen, danach lief er gemütlich aus dem Hotelzimmer, um sich auf die Suche nach dem ausgerissenen Gryffindor zu machen.
 

Es dauerte nicht lange, bis er sie erblickte, als sie sich gerade die Kapuze überzog, es hatte begonnen zu tröpfeln.

Nun gut, er würde sicheren Abstand halten, und sie im rechten Moment einfangen, wie bei einem Tier. Bei dem Vergleich musste er grinsen – er war wirklich geschmacklos.
 

Draco richtete seinen Blick wieder auf die Stelle, an der er Hermine das letzte Mal gesehen hatte und verschluckte sich, weil er zu ruckartig eingeatmet hatte. Sie war weg.

Er rannte beinahe an die Stelle und sah sich hektisch um.

Da, in einem Geschäft, stand sie – die Hände fuhren durch eine Stange voller T-Shirts, ihr Blick war starr darauf gerichtet und ihr Mund bewegte sich hektisch, als würde sie sich selbst anspornen, schneller etwas zu finden.

Grinsend trat er durch die offene Tür und stellte sich hinter den Lockenkopf, der immer noch fahrig nach etwas suchte.

„Kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte er mit der besten Verkäufermanier und sie drehte sich mit dankbarem Blick um, der sich in Bestürzung verwandelte, als sie sah, wen sie vor sich hatte.

„Malfoy, ich ...“

„Du musst dich nicht entschuldigen“, sagte er großmütig und sie lächelte schon, als er hinzufügte: „Ich weiß doch, dass du nur neidisch bist, das ist okay.“

Kurz verfärbten sich ihre Wangen wieder rot und sie schien erneut einen bissigen Kommentar auf der Zunge zu haben, doch sie schluckte ihn herunter und sagte mit zusammengebissenen Zähnen: „Ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich dich so angefahren habe. Und ich wollte mich für die Geschenke bedanken.“

Dann ignorierte sie ihn und suchte weiter.

Der Blonde sah ihr interessiert zu und musste beinahe lachen, als sie wütend die Kleiderbügel nach links riss, als sie am Ende angekommen war.

„Nichts gefunden?“

„Nein!“

Sie stapfte aus dem Laden und er folgte ihr, ahnungslos, was genau sie suchte.
 

Es dauerte nicht lange, bis Hermine die ganze Market Street abwärts gelaufen war und verzweifelt mit dem Bus an die Fisherman’s Wharf fuhr. Draco folgte ihr die ganze Zeit argwöhnisch, aber immer wenn er sie fragte, wonach sie suchte, schien sie ihn nicht zu hören.

Also starrte der Blonde gelangweilt aus dem Fenster und musste grinsen, als er den Namen auf einem der Häuser kannte. Er versuchte, die Stimmung aufzulockern, indem er unmittelbar vor ihrem Gesicht in die Richtung des Hauses zeigte: „Granger, davon habe sogar ich schon einmal gehört. Verrückt, oder?“

Sie folgte seiner Hand vermutlich nur aus Höflichkeit, aber er hätte nicht damit gerechnet, dass sie kreischend aufsprang und schrie: „Das Hard Rock Café!“

Hektisch drückte die Brünette immer wieder auf den Stop-Knopf, bis der Bus an der entsprechenden Haltestelle anhielt; sofort sprang sie die Stufen hinunter und rannte beinahe über die Straße zum ominösen Café. Draco lief hinterher und warf jedem Autofahrer, der empört hupte – nicht gerade wenige – einen bösen Blick zu.
 

Kurz darauf stand der Slytherin erneut hinter Hermine, die schon wieder vor verschiedenen T-Shirts auf und ab ging.

Seine Augen flogen halb interessiert über die Auswahl und blieben an einem Shirt hängen, das er selbst kannte.

Geschockt lief er darauf zu. Er hatte genau dasselbe, es stand nur London darauf und nich San Francisco. Aber ansonsten ... seine Mutter kaufte Klamotten von der Stange?! Die Familie Malfoy war wirklich tief gesunken.

„Gefällt es dir, Malfoy?“, fragte Hermine, die plötzlich wie aus dem Boden gestampft neben ihm stand, aber er antwortete nicht und sie zog wieder ab, um noch mehr Ausbeute zu ergattern.
 

Es dauerte nicht allzu lange bis die Gryffindor bezahlt hatte und gemeinsam mir dem Blonden verließ sie viel entspannter den Verkaufteil, um einen Kaffee im eigentlichen Café zu trinken.
 

„Was hast du denn nun gekauft?“, wollte der Slytherin milde interessiert wissen, als sie sich niedergelassen hatten und Hermine erleichtert lächelte, bevor sie antwortete: „Ein T-Shirt für Ginny, einen Anhänger für Harry, eine Dose mit Bonbons für Neville und eine Kette für Luna.“

Er antwortete nicht – auf der einen Seite, weil er sich nicht sicher war, wer Luna war und auf der anderen, weil er Kaffee trinken wollte. Dieses Mädchen war wirklich ermüdend.
 

*
 

Den restlichen Tag verbrachten die beiden Schulsprecher von Hogwarts noch ein voraussichtlich letztes Mal in der Innenstadt.

Anschließend bestand Draco darauf, Hermine zum Essen einzuladen, aber sie war nach eigener Aussage zu müde und wollte nach Möglichkeit nur etwas im Hotelrestaurant essen. Widerwillig stimmte der Blonde zu, also saßen sie an einem Tisch für zwei Personen und aßen, ganz banal, einen riesigen Hamburger und dazu Pommes Frites.

„Hast du dir schon überlegt, wie du deine Eule nennen willst?“, fragte Draco unvermittelt und Hermine erschrak – sie hatte die Eule beinahe vergessen, da sie vorhin ruhig geschlafen hatte ... das arme Tier.

„Ehm ... nein. Aber ich denke, irgendetwas lateinisches ... Ich überleg’ mir was“, lächelte sie schuldbewusst und er blickte etwas gekränkt drein, als ob sie auch erwähnt hätte, dass sie nicht daran gedacht hatte.

Immer noch unsicher, weil sie die Eule so verdrängt hatte, biss Hermine in ihren Hamburger und nachdem sie geschluckt hatte, nahm sie sich zusammen, atmete einmal tief ein und aus und fragte dann: „Warum hast du mir etwas geschenkt, Malfoy?“

„Weil du Geburtstag hast“, antwortete er unverblümt und die Brünette seufzte nur – heute würde sie wohl keine bessere Antwort mehr bekommen.

Zu gerne hätte sie ihn jetzt gefragt, ob er sie mochte, aber das überstieg ihr Selbstvertrauen. Irgendwo lag es ja auch schon auf der Hand – schließlich hatte er ihr etwas zum Geburtstag geschenkt. Und sollte es nicht so sein ... wenn sie nicht fragte, konnte sie es sich wenigstens einbilden.
 

Schließlich fiel ihr ein, wie sie ihre Frage möglichst umsichtig verpacken konnte, vielleicht bemerkte er es ja gar nicht ...

„Malfoy?“

Wortlos sah er von seinen letzten Pommes Frites auf und sie nahm es als Einladung, fortzufahren: „Wie stehst du eigentlich zu Muggelstämmigen? Ich meine ... wegen deiner Aussage neulich.“
 

Er wusste sofort, auf welche Aussage sie anspielte, aber er tat so, als müsste er kurz überlegen, so dass er sich eine passende Antwort zurechtlegen konnte.

Schließlich würde er nicht so ehrlich sein und ihr beichten, dass sie maßgeblich an seiner derzeitigen Ansicht beteiligt war. Natürlich nicht nur sie, aber dennoch fiel es ihm leichter, Muggelstämmige als gleichwertig anzusehen, wenn sie ein Gesicht hatten. Und das hübsche, zarte Gesicht von Hermine Granger, dem klugen Mädchen aus Gryffindor war eben ein Paradebeispiel.
 

Er schwieg lange – zu lange, denn schließlich seufzte sein Gegenüber auf, nicht ungeduldig, sondern eher ein wenig enttäuscht.

Nur zu gerne hätte er ihr gesagt, dass er es ihr nur nicht sagen konnte, weil es in gewisser Weise peinlich war, aber das wiederum war peinlich für ihn als Malfoy.

Also wartete er, bis auch sie fertig gegessen hatte, stand dann wortlos auf und streckte ihr die Hand entgegen, die sie verwundert nahm.

Nachdem er sie hochgezogen hatte, ließ er die überraschend kalte Hand wieder los und sie folgte ihm auf das Zimmer, schließlich hatte sie selbst gesagt, dass sie müde war.
 

Umso überraschter war er, als die Gryffindor sich in ihren Lieblingssessel setzte und fragte: „Sollen wir vielleicht noch einmal in eine Disco oder so gehen?“

Draco dachte stirnrunzelnd an grabschende Hände und seltsame Töne, die sich Musik schimpften. Beinahe etwas zu emotional verneinte er und Hermine musste wider Willen grinsen: „Ich will auch nicht, ich dachte nur, du hast vielleicht Lust.“
 

Es dauerte nicht lange, bis die Brünette mit ihrem Pyjama in der Hand im Bad verschwand und sich danach in ihr Bett legte, um zu lesen.

Draco verschwand daraufhin auf dem Balkon, um zu rauchen und ein wenig etwas bessere Muggelmusik mit dem ominösen Gerät zu hören, das Hermine gehörte. Sie nannte es MP3-Player, er nannte es gefährlicher Kasten. Ihrer Aussage nach funktionierte es in Hogwarts nicht, weil zu viel Magie in der Luft lag, seiner Ansicht nach hatten Muggel also technisch auf voller Linie versagt. Aber so lange es hier, in San Francisco, lief und er es sich hin und wieder einmal ausleihen konnte, sollte sie damit glücklich werden.

Gestern hatte Draco Hermine geärgert, als sie lesen wollte, und eigentlich wollte er heute dasselbe tun, ließ es aber bleiben.

Schließlich hatte sie Geburtstag.

Noch.
 

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So, jetzt hatte die gute Hermine also Geburtstag xD Ich hoffe, das Endergebnis meiner vielen Gedanken hat euch gefallen xD

Dann wollte ich euch noch sagen, dass bei mir mal wieder ein One Shot ansteht – er ist noch nicht fertig, sollte es aber nach Möglichkeit bis zum 2o. 8. werden, da hat Angel-Tearz nämlich Geburtstag und sie kriegt auf Wunsch einen OS von mir. Ihr könnt ja danach gucken, beim nächsten Kapitel verlinke ich ihn aber^^ (Ist natürlich Dramione <3 Was sonst?^^)

Wegen dem Hard Rock Café ... ich war natürlich drin und hab auch ein T-Shirt xD Aber ich habs meinem Geldbeutel nicht antun wollen, auch noch was im Café selbst zu kaufen ... Und wegen dem Hotelrestaurant, falls ihr euch wegen dem Hamburger aufregt ... Ich war in Sacramento im Hyatt-Hotel (und habe Pro-Skater getroffen :P) und habe dort den besten und größten Hamburger meines Lebens gegessen <3

Abschließend freue ich mich über Kommentare ;)

<3



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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Von:  sesshomaru13
2014-10-31T18:40:26+00:00 31.10.2014 19:40
Super Geschichte bisher!!
Wirklich sehr toll!!
Super Idee mit Hermines Geburtstag!!
Ich habe heute auch Geburtstag!!

Von:  JO89
2009-01-02T14:56:37+00:00 02.01.2009 15:56
Ärgert er sie ab Mitternacht? Bin gespannt^^
Von: abgemeldet
2008-09-04T15:01:56+00:00 04.09.2008 17:01
wow.

deine fanfic ist echt toll (:
es waere wirklich großartig.wenn du vielleicht bald weiterschrieben koenntest *__* =)

Lg Honiie* ♫♪ ♥
Von:  Makii
2008-08-20T13:41:08+00:00 20.08.2008 15:41
ich bin wieder da *muhaha*^^
naja, nicht ganz aber ich hab mir mal die zeit genommen dir schon mal einen kommi zu schreiben ^-^

ich find dracos geschenk wirklich ne gute idee und wie hermine reagiert hat war einfach nur einmalig. schon ne ahung wir die eule heißen wird?
ich bin echt gespannt darauf, wie das mit den beiden weiter geht, wenn sie zurück sind. naja aber das dauert ja auch net mehr soooo lang denke ich, oder?
freu mich drauf bald weiter zu lesen, und du bekommst demnächst nochn n kommi zum anderen kapitel, keine sorge^^
cya blacky
Von:  aiyang_88
2008-08-19T08:44:42+00:00 19.08.2008 10:44
Du bist gemein! Weißt du eigentlich wie gemein es ist, so eine richtig zum Wegschmeißen komische FF zu schreiben, die ich Nachts lese, wenn das ganze Haus schläft, weil ich kann ja nicht aufhören sie zu lesen, weil sie so gut ist, aber dann muss ich ständig lachen und DARF nicht lachen, weil DAS GANZE HAUS SCHLÄFT!!!
Gemein~ XD

Da das nun feststeht will ich dir gratulieren, denn das ist wirklich eine so geniale FF. Du musst wissen, dass ich es auf den Tod hasse, wenn zu Büchern Fortsetzungen geschrieben werden, aber diese hier konnte ich einfach nicht aufhören zu lesen.

Du weißt immer ganz genau alles auf den Punkt zu bringen, bleibst dabei JKRs Stil so möglich wie es geht treu und kannst trotzdem solche Sprüche mit Malfoys schönem Mundwerk kloppen.

Ich bin wirklich beeindruckt. Und weißt du was? Ich lese weiter. Ich werde lesen und Kommentare schreiben, denn du bist so genial!

Mein Lieblingsszene war übrigens die mit George (die erste davon). Wie süß er und Malfoy doch zueinander waren... *sfz*

P.S.: Nur so eine Frage am Rande: Gibt es wirklich einen Schülersprecherturm? Hab ich das irgendwie überlesen?
Von: abgemeldet
2008-08-18T23:08:01+00:00 19.08.2008 01:08
Sorry, dass es so lange gedauert hat, bis ich das "neue" Kapitel kommentiere >.< Aber hast ja reichlich ersatz ;)
Also ich finde das Kap wieder mal sehr gut *gg* Allerdings: Ein Taschenmesser?! xD Das musst du mir wirklich erklären *lol*
Schade, dass die Zeit in SF vorbei ist... aber in Hogwarts wirds bestimmt noch lustiger und spannender ;)
Freu mich aufs nächste Kapitel =)
Von:  lil_ayse
2008-08-17T19:41:32+00:00 17.08.2008 21:41
jetzt will ich ein applaus haben!!!ICH HABS GESCHAFFT!!!!!!ENDLICH KANN ICH DIA EIN KOMMI SCHREIBEN!!!! boah hab ich lange gebraucht!! sry sry sry!!!! suppa hamma einsame spitze dein ff!!!hab dich böse lieb!!! deine ayse!!! hhohohohohohohohohohoh

Von:  Bubblegum
2008-08-17T16:24:44+00:00 17.08.2008 18:24
gute idee mal nen kommi zu schreiben oda???
supa kappi
love ya storys
Von:  Bubblegum
2008-08-17T16:23:52+00:00 17.08.2008 18:23
gute idee mal nen kommi zu schreiben oda???
supa kappi
love ya storys
Von:  Glitzer
2008-08-15T23:22:16+00:00 16.08.2008 01:22
hii
sorry das es soo lange gedauert hat
also das neu kappi is echt klasse ich finds voll süß wie sie sich langsam näher kommen
ich hoffe das wird bald was
ich bin schon gespannt wies weiter geht
ich hoff die ebiden gestehn sichs endlich mal ein aber dieses hin un her is auch recht lustig
viel spaß beim schreiben
lg
hunter


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